Adobe After Effects 7 - Fortgeschrittene Projekte. Videotraining für Motion Design, Videoclips und Animation

Ich habe eine neue Leidenschaft: Videobearbeitung und Motion Design. Erst habe ich die Grundlagen von Adobe Premiere gelernt, ich lese gerade ein Buch zu Blender und versuche mich nun als »Fortgeschrittene« in Adobe After Effects (AE).Dass man für dieses Training tatsächlich fortgeschrittener Nutzer von AE sein sollte, machen die umständlichen Kapitelüberschriften deutlich: »News-Opener im On-Air-Design« oder »Trailer mit 3D-Typoanimation«.

Wie üblich: eine persönliche Begrüßung des Autors, nicht jedoch wie gewohnt vor einem gut sortierten Galileo-Bücherregal, sondern gleich innerhalb eines ansehnlichen Spezialeffekts. Es liegt das Versprechen in der Luft, dass der Zuschauer Ähnliches bald selbst zu realisieren vermag. Und schon wird der (etwas überladene) News-Opener erklärt, wobei After Effects erstmal geschlossen bleiben kann - statdessen werden Photoshop und Illustrator benötigt. Wenn die erstellten Graphiken dann in AE eingefügt werden, wird bald klar, wieso auf der Hülle »ideal für Fortgeschrittene und Profis« steht: hier werden Grundlagen wie Keyframes und Kenntnisse der Bedienelemente als bereits vorhanden vorausgesetzt.

Die dominierende Zahl dieses Videotrainings ist die sechs: 60 Lektionen in sechs Kapiteln bei einer Laufzeit von 60 Minuten. Als Fortgeschrittenenkurs stützt sich dieses Videotraining auf die Umsetzung von Projekten. Neben den beiden oben genannten Projekten lernt der Nutzer hier auch den Aufbau eines »DVD-Menüs mit 3D-Animationen«, die Erstellung eines »Bluescreen-Projekts mit Keying« oder setzt ein »animiertes Show reel mit Menü« zusammen. Das letzte Kapitel widmet sich dem besseren Umgang und der Arbeitserleichterung mit After Effects: es werden Shortcuts, optimale Einstellungen und Internet-Ressourcen vorgeführt. Auf einer zweiten DVD sind die Rohdateien und fertigen Projekte zu finden.

Besonders gelungen ist, dass das Projektziel gleich in der Einleitung im Hintergrund läuft. Mit der Aussicht auf dieses Resultat macht es richtig Spaß, ein paar Stunden konzentriertes Lernen auf sich zu nehmen. Natürlich beherrscht Trainer Robert Löved-Lößl als Dozent für Motion Design sein Metier - und er ist sehr sympathisch, mit junger und dynamischer Stimme führt er durchs Programm.

Sprachlich unterlaufen nur wenige kleine Fehler (»... wir haben hier alleinig die Perspektivik die sich verändert ...«) oder er versucht sich an einem witzigen Kommentar (»So schnell lassen sich die Ozeane unserer Welt löschen - bitte nicht im Realen nachmachen«). Das macht ihn mir aber nur noch sympathischer. Was ungemein wichtig ist - schließlich werde ich ihm mindestens sechs Stunden lang zuhören müssen. Ein vitaler Trainer + spannende Lektionen ergeben ein anspruchsvolles Projekt-Training.