Berlitz Chinesisch von Null auf Hundert
100 Wörter lernen - 500 Sätze sprechen.
"Es ist mir mittlerweile fast ein bisschen peinlich, im Zug mit einem Chinesisch-Lern-Buch gesehen zu werden. »Ja ja«, hab ich neulich hören müssen, »China ist auf der Buchmesse und überall im Gespräch, da meinen natürlich viele, jetzt Chinesisch lernen zu müssen«. Dabei hab ich schon angefangen, bevor ich wusste, dass China Gastland der Buchmesse ist, so viel zu meiner »Verteidigung«. Ich rechne mir auch keine Vorteile in der ökonomischen Welt von heute und morgen aus, ich plane nicht, mit chinesischen Unternehmern Geschäfte zu machen.Die Wahrheit ist viel simpler: ich wollte eine weitere Sprache lernen, interessierte mich für den ostasiatischen Raum, hörte in Japanisch und Koreanisch rein und entschied mich schließlich für Chinesisch, weil ich es überraschenderweise ganz schön fand, so vom Klang her.
So kam es dazu, dass ich jetzt das Buch Chinesisch von Null auf Hundert mit mir herumtrage. Das trainiert ganz unkompliziert mit Bildern und Infokästen 100 chinesische Begriffe und 500 grundlegende Satzkombinationen, die sich aus diesen Wörtern bilden lassen. Schriftzeichen muss man dafür keine kennen, nur wenige sinnvolle Schriftzeichen wie die Bezeichnung von Toiletten (für Herren und Damen), Gefahr oder den Hinweis, dass Fotografieren verboten ist, wurden platzsparend auf den Einband gedruckt.
Die chinesische Grammatik ist denkbar einfach. Die Vergangenheit oder die Frageform wird jeweils nur durch ein Partikel gebildet, das man ans Satzende stellt, die Substantive kommen ohne Artikel und Plural aus, Verben werden nicht konjugiert. Der Satz »Fährt er nach Shanghai?« sieht wörtlich übersetzt so aus: »Er fahren Shanghai [Fragepartikel]«. Noch schöner erklärt das Wikipedia.Die wahre Schwierigkeit ist die Aussprache der chinesischen Wörter. Vier Töne muss man lernen - wann man welchen anwendet, kann lässt sich dann an der Pinyin-Umschrift erkennen. Das Buch Chinesisch von Null auf Hundert führt auf nur drei Seiten in die Regeln der komplexen Betonung ein.
Für jeden Anfänger sind das dann die drei Seiten, mit denen er sich am längsten beschäftigen muss - sonst macht das Lernen der 100 Vokabeln, die im bekannten Tabellen-Format folgen, wenig Sinn. Noch besser ist es, sich das von einem nativen Sprecher vorsprechen zu lassen. Im Internet gibt es viele Seiten mit großen Datenbanken, auf denen man sich alle denkbaren chinesischen Wörter vorsprechen lassen kann. Einen guten Einführungskurs für die Aussprache gibt es auf chinesisch-lernen.org.
Sobald man also die Aussprache der vier Tonarten beherrscht und die Pinyin-Umschrift entsprechend zuordnen kann, ist dieses dünne Buch, das sprichwörtlich in die Hosentasche passt, der ideale Einstieg in die Sprache. Immer wenn ich gerade ein paar Stationen mit der Bahn fahre oder im Wartezimmer sitze, lerne und wiederhole ein paar Wörter und Sätze.
Und es dauert wirklich nicht lange, dann kann man 500 chinesische Sätze sprechen. Wobei sie ja ein bisschen bescheißen, mit ihren 500 Sätzen. Wenn zum Beispiel »Ich helfe dir«, »Ich helfe Ihnen«, »Ich helfe ihnen« und dasselbe nochmal ohne Personalpronomen jeweils als ein Satz gilt ... sei's drum. Sagen wir einfach, die Wiederholung dient der besseren Einprägung.
- Veröffentlicht:
- Autor:
- Stefan Möller
- Verlag:
- Langenscheidt
- Kommentar:
- Wo de hanyu shengshu...
- isbn:
- 3468791348 Bei Amazon kaufen