Cartoons zeichnen

Von der Karikatur zum Comic - ein ähnliches Prinzip wie »Von Anschlag bis Zusammennähen« oder »Von der Buchidee zum Bestseller«. Walter Halbinger ist Karikaturist. Ich kenne ihn nicht und Wikipedia - erste Station für rasche Recherche - kennt ihn auch nicht. Und der erste Eindruck: seine Zeichnungen und der Humor sind eher gewöhnlich, typische Comic-Dicknasen und nicht sehr komisch.

Aber Humor und individuellen Stil sollte der Leser ja selbst mitbringen. Die Technik des Comic- Zeichnens beherrscht der Autor. Halbinger beginnt seinen Cartoon-Kurs recht locker: mit ein paar ersten leichten Zeichungen mit Comiccharakter und »ein bisschen Zeichentechnik«, um den (»verzweifelt über dem leeren Blatt Papier kauernden«) Leser nicht überfordern. Im Laufe der Kapitel folgen Karikaturen und Mimiken, Gesichter von Kindern und Erwachsenen, von vorne und im Profil.

Jedes Kapitel findet auf zwei bis drei Doppelseiten Platz, von der grundlegenden Zeichnung von Figuren, bis zu klassischen Orten und Angelegenheiten mit humoristischem Potential wie »Urlaub«, »Auto« oder »Muttertag«. Um eine gewisse stilistische Vielfalt zu erreichen, zeichnen auch andere Autoren mit: Schüler von Fernlehrinstituten.

Halbinger beschreibt zwar zu Beginn kurz die Technik seiner Zeichnungen und später auch den darin liegenden Witz, ausführliche Erklärungen oder bewährte Schritt-für-Schritt-Anleitungen sind hier aber nicht zu finden. Das erklärt vielleicht, wieso das Buch »Cartoons zeichnen« und nicht etwa »Cartoons zeichnen lernen« heißt. Es ist und bleibt, wie der Titel ganz richtig verspricht, nicht mehr und nicht weniger als ein Buch mit Vorlagen.