Einstieg in Adobe Flash CS3

Für jemanden der ein Experte eines Programm ist, ist es nicht einfach sich in jemanden hinein zu versetzen, der das Programm überhaupt nicht kennt. Er muss meine Aufmerksamkeit wecken und mich dann behutsam aber bestimmt an mein Lernziel führen, er darf mich unterwegs nicht verlieren - das kann passieren wenn er es mir zu schwer macht, oder mich unterschätzt.

Jemand der ein Buch wie Einstieg in Adobe Flash CS3 schreibt muss das können. Meine Aufmerksamkeit und meine Interesse möchte Tobias Gräning wecken, indem er mir auf den ersten Seiten Links zu ausgereiften Projekten zeigt, die mit Flash realisiert wurden - was das subtile Versprechen beinhaltet, so etwas vielleicht einmal selbst zu können.

Was ich nach der Arbeit mit diesem Buch kann, was also mein Lernziel ist, das prophezeit der Umschlag schon ganz passend: ich kann einen kleinen Comic-Hubschrauber animieren und ihn zwischen kitschigen Wolken fliegen lassen. Noch nicht ganz das oder das, aber es ist ein Anfang und ein Einstieg, die Basis des Programms, auf deren Grundlage ich eigene Ideen verwirklichen kann.

Mir diese Basis zu verschaffen, das ist Autor Tobias Gräning gut gelungen. Angesichts der Flash-Bühne und dem Action-Script fühlte ich mich von Beginn an wesentlich hilfloser als bei anderen Programmen. Diese Unsicherheit ist schnell vergessen: mit konsequentem Schritt für Schritt erklärt Tobias Gräning die Werkzeuge und Benutzeroberfläche, die Funktionen und das ActionScript.

Dabei irritiert zunächst, dass er sich hauptsächlich mit dem älteren Action Script 2 statt mit der neuen 3.0-Version beschäftigt. Das begründet er u.a. damit, dass die Basis-Befehle der Vorgängerversion einfacher seien. Dieses Argument kann ich voll und ganz akzeptieren, zumal die Lektorin darauf hinweist, dass sich ein entsprechendes Bonuskapitel zu ActionScript 3 kostenlos herunterladen lässt - man braucht nur den Registriergunsgcode, der in der Innenklappe des Buchs zu finden ist. Auf der beiliegenden DVD sind eine 30-Tage-Testversion der aktuellen Flash-Version, die Beispieldaten und eine Stunde Video-Lektionen enthalten.

Ein paar kleine Fehler haben sich dabei eingeschlichen, z.B. eine falsche Bezeichnung in Kapitel 9. Einmal sollte ich ein Farbverlauf-Werkzeug aus der Werkzeugleiste benutzen, habe es aber (ums Verrecken!) nicht gefunden. Beides schadet dem Verständnis jedoch nicht - es sind Kleinigkeiten, die mir vermutlich auch nur deshalb auffielen, weil ich mit Beharrlichkeit mit dem Buch gearbeitet habe und Seite für Seite und Lektion für Lektion am Programm nachvollzogen habe.

Die Arbeit mit dem Buch hat mir richtig Spaß gemacht. Gräning verliert kein Wort zu viel und keines zu wenig, seine Sätze sind verständlich und direkt, die Lerngeschwindigkeit ist genau richtig. Es mag nach wenig klingen, dass man nach 400 Seiten lediglich einen kleinen Hubschrauber durch einen kitschigen Himmel steuern kann. Aber es fühlt sich so an, als habe ich ein wirklich schweres Programm gelernt.