Endlich wieder schuldenfrei

Schulden. Ich kann mir nur vorstellen wie das ist, denn gottseidank habe ich keine. Aber viele Menschen haben Schulden. Ein Thema, das bislang selbst innerhalb der Familie ungern ausgesprochen wurde, gerät nun ins Zentrum des Medieninteresses - denn offensichtlich gibt es zahlreiche Zuschauer, die bei Formaten wie 'Raus aus den Schulden' mit dem pragmatischen Froschmaul Peter Zwegat einschalten. Laut quotenmeter.de derzeit mit einem beachtlichen Marktanteil von 25%.

Der Herr Zwegat spricht mit Banken und Schuldigern und erreicht, und sei es wegen der Kameras die draußen das Firmenlogo filmen, für seine Klienten immensen Schuldenabbau. Wer sich nicht den leidgeifernden Fernsehzuschauern aussetzen will, sucht sich einen Schuldnerberater außerhalb von RTL - und verkürzt sich die bürokratische Wartezeit mit einer Schuldnerberaterbroschüre wie 'Endlich wieder schuldenfrei!'.

Wie bekommt der Herr Zwegat das nur immer hin? Die Antwort lautet: Verbraucherinsolvenzverfahren. In der Broschüre ist nachzulesen, wie das neue Insolvenzverfahren funktioniert, welche Unterlagen zur Schuldnerberatung mitgebracht werden sollten und wie der außgererichtliche Einigungsversuch aussieht. Dann geht Autorin Christina Juckel gemeinsam mit dem Leser den Weg zum Insolvenzgericht und zeigt am konkreten Beispiel die Schreiben an die Gläubiger.

Muster und Beispiele sind wichtiger Bestandteil des Buches: Schon bei der Hälfte beginnt der sogenannte "Anhang" mit seinen Musterschreiben, Checklisten und Formularen. Sehr hilfreich: die Pfändungstabelle zur Errechung des pfändbaren Teils des Einkommens sowie eine Liste abgeschlossener Gerichtsurteile auf die sich der Leser berufen kann.

Da kommt es so unscheinbar und dünn daher, das Heftchen, und enthält doch so viel Praxis, einfache Erklärungen und nachvollziehbare Beispiele. Ganz alleine in die Schlacht sollte man dann doch nicht gehen, wie die Broschüre auch selbst rät - aber wenn der Termin beim Schuldnerberater oder Anwalt ansteht, ist man bestens vorbereitet.