Farbmanagement
RGB und CMYK. Daniel Graefen erklärt und führt farbsicher zum Druck mit und ohne PDF
Ich habe mal was entworfen und zur Druckerei geschickt. Kurz darauf kam der Anruf - ob ich das nicht in CMYK hätte? Und 300 dpi? Ich verstand nur Bahnhof. Das sah doch gut aus auf dem Bildschirm! Dann habe ich das mal nachgelesen. RGB steht für Rot, Grün und Blau, den Grundfabrben der Dreifarbentheorie. Das kennt man aus dem Kunstunterricht und dem Farbfernseher: aus den drei Primärfarben lässt sich jede beliebige Farbe mischen. Um genau zu sein: 256 x 256 x 256 also über 16 Millionen verschiedene Farben. Wieso um alles in der Welt soll das meiner Druckerei nicht reichen?
Die wollen also das CMYK-Farbmodell. Das ist auch noch komplizierter: Cyan (Grün-Blau), Magenta (Rot-Violett), Yellow (mittelstarkes Gelb) und Key (Schwarz). CMYK ist ein so genanntes subtraktives Farbmodell. Es schaltet Filter hintereinander und absorbiert bestimmte Teile des sichtbaren Spektrums (es wird immer komplizierter ...). Hier gilt ein Wertebereich in Prozent: 0% kommt einer unbedruckten Fläche gleich, während man sich 100% als Vollton vorstellen kann. Das Schwarz dient nur zur Abdunklung. Dieses Prinzip ist Grundlage des Vierfarbdrucks bzw. Offsetdrucks.
Lassen wir das mal so stehen, denn um das wirklich begreifbar zu machen und sich die jeweiligen Möglichkeiten darstellen zu lassen, nimmt man lieber ein Buch mit vielen farbigen Bildern zur Hand - so wie Farbmanagement von Daniel Graefen. Der hat sich diese beiden wichtigsten Farbmodelle herausgegriffen und damit jongliert zwischen der Kalibierung, den Workflows und den gängigsten Programmen Photoshop, QuarkXPress, Indesign, Freehand und Illustrator (wobei er den Adobe-Vertretern eindeutig den Vorzug gibt). Vor allem aber erklärt er schlüssig und anhand zahlreicher Screenshots wieso die konventionelle Druckerei dem CMYK-System den Vorzug gibt, wie sich eine Grafik von RGB in CMYK ohne Informationsverlust umwandeln lässt - und wie es der Autor angestellt hat, das Buch trotz allem mit RGB-Farbinformationen drucken zu lassen.
Daniel Graefen gefällt mir von der ersten Zeile an: er schildert, quasi von Kollege zu Kollege am Stammtisch, wie er sein Manuskript aufgebaut hat und es dem Rowohlt-Verlag zum Korrekturlesen schickte. Außerdem hat zahlreiche Tricks auf Lager, die für Hobby-Drucker zwar über das Maß des Wissenswerten hinausgehen, Profis jedoch unbedingt kennen sollten.
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