Lexikon des internationalen Films

Eins mag ich an dem Buch spontan nicht: es gibt einen Knick im Rücken, kaum dass man es aufschlägt. Das Buch, das mittlerweile also einige Knicke im Rücken hat, ist das Lexikon des internationalen Films für das Filmjahr 2007. Viel gibt es zum Lexikon nicht zu sagen: dort sind eben die Filme der Jahre 2000 bis 2007 alphabetisch aufgeführt, sortiert nach dem deutschen Titel, in 3-spaltigem Layout.

Eine Fingerlänge Handlung und ein Resümee in ein bis zwei Sätzen geht direkt über in die Randinfos: Produktionsland und -jahr, Anbieter und Verleih für Kino bzw. DVD, Produktion (Jahr, Firma, Verantwortliche), Regie, Drehbuchautor, Kamera, Schnitt, Musik, Hauptdarsteller, Laufzeit, FSK, FBW, Erstaufführungsdatum und die laufende Nummer der ausführlichen Kritik im film-dienst. So sieht es aus: ein 3-spaltiger, klein gedruckter Text mit vielen fett gedruckten Randinfos namens P, KI, DVD, Pd, B, Vo, R, M, D etc. Der Lexikonteil dient der gebündelten Information.

Zum Lesen gibt's aber trotzdem etwas: die ersten 50 Seiten (der insgesamt 630 Seiten) enthalten eine Chronik des Filmjahrs 2007, die u.a. auf Ulrich Mühes Tod zurückkommt. In den Notizen zum Kino 04 sind sechs filmkritische Essays zusammengefasst: u.a. Inszenierte Öffentlichkeit - eine Debatte um die symbolische Macht der Filmkritik von Claudia Lenssen und Das einzige, was Sie verlangen können, ist Kompetenz - Wir brauchen die Medienindustrie nicht: fünf Thesen über Aufgabe und Funktion der Kritik von Rüdiger Suchland.

Im Anschluss an den Lexikonteil sind die ausführlichen Rezensionen der 12 besten Kinofilme 2007 (ausgewählt vom Film-Dienst) untergebracht, inklusive des Kinotipps der katholischen Filmkritik (deren Ziel es ist, »auch Personen, die nicht zum cineastisch geschulten Kinopublikum zählen, auf empfehlenswerte neue Kinofilme aufmerksam zu machen«) sowie die besten DVD-Editionen. Ebenfalls enthalten sind die Gewinner der nationalen und internationalen Filmpreise 2007 und Film-Anschriften u.a. der Filmhochschulen, Fernsehanstalten und Filmverleihe.

Die beigelegte CD ist weniger spektakulär, einfach vier PDF-Dateien: drei Register und ein Deckblatt. Klar kann man sich sämtliche Informationen auch anderswo beschaffen. Aber kann man das dank des Internets nicht in fast jeder Hinsicht? Alle Daten zum Filmjahr 2007 und alle Filme seit 2000, nett gestaltet, für € 19,90 - das klingt doch eigentlich ganz fair.