Praktisches Schreibübungsbuch Chinesisch

"Das letzte Mal dass ich das gemacht habe war in der Grundschule, als ich auf drei waagrechte Linien das a-b-c schreiben musste. Hausaufgabe: 30x Mal G in Schönschrift, ich war nicht besonders gut darin. Jetzt geht das wieder von vorne los, aber nicht auf 26 unterschiedliche Gebilde begrenzt, sondern mit Zeichen, die aus vielen Strichen individuell zusammengesetzt werden.

Für dieses Übungsbuch wurde dafür eine Auswahl von 24 Grundstrichen zur Klassifizierung getroffen, die dem Lernenden vermitteln soll, dass »chinesische Striche über unsere Vorstellung eines Strichs hinausgehen«. Berücksichtigt wurden dabei die in der Volksrepublik China gebräuchlichen vereinfachten Zeichen.

Thomas Klimaschewski trifft es recht gut, wenn er schreibt, dass sich die Schriftzeichen dem unkundigen Betrachter als eine »Anordnung komplizierter Striche« darstellt. Ziel des Buchs sei es, dem Übenden die Struktur der Zeichen zu offenbaren um dann das »Fremde mit erkennenden Augen zu sehen bzw. Schriftzeichen selbst zu kreieren«.

Das Buch setzt sich aus drei Übungsblöcken zusammen: Zuerst die Grundstriche, auf die sich alle Zeichen zurückführen lassen, anschließend die Radikale als wesentliche Komponenten eines ganzen Zeichens. Schließlich, im größten Teil des Buchs, das Üben ganzer Zeichen, thematisch sortiert.Tatsächlich besteht dieses Buch aus nichts anderem als Tabellen: jede Seite umfasst vier Zeichen mit deren Übersetzung und Pinyin-Umschrift, eine Skizzierung der Strichfolge und 18 leere Felder, in die das Zeichen vom Lernenden übertragen werden soll.Im Anhang sind ein Verzeichnis der Radikale und ein alphabetisches Register untergebracht. Wer mit dem Buch Umgangschinesisch effektiv arbeitet, das auf die Darstellung von Schriftzeichen fast komplett verzichtet, findet hier viele Vokabeln wieder.

Was in der Grundschule schon mühsam und reizlos war, ist hier auch nicht viel spannender, es muss eben sehr viel gelernt und geübt werden. Um das Prinzip der Striche zu verstehen ist das Übungsbuch gelungen: die Anzahl der Zeichen überfordert den Anfänger nicht, das DinA4-Format ist fürs Zeichnen gerade richtig. Nach dem Durcharbeiten hat man das nötige Gespür, sich im Dschungel der chinesischen Schriftzeichen selbst weiter vorzuarbeiten.