Signale des Körpers
Körpersprache verstehen - Vera F. Birkenbihl erklärt die Kinesik des Menschen
Eine begehrenswerte Fähigkeit: Den Gegenüber ansehen und wissen, was er denkt. Von dem Buch 'Signale des Körpers' verspreche ich mir genau dieses Wissen - nicht zuletzt wegen des gelben Streifens in der rechten unteren Ecke, wo bescheiden verkündet wird, dass es sich hierbei bereits um die 19. Auflage des Titels handelt. Seit 1979. Da bleibt nur zu hoffen, dass die Evolution die unbewusstem Gesten der Menschen in den letzten 30 Jahren nicht allzu sehr verändert hat.
Frau Birkenbihl - den Namen hat man doch schon mal gehört (nicht Birkenstock) - gliedert ihr Werk in zehn Kapitel, welche wiederum zwei Teilen untergeordnet sind: die "Wahrnehmung körpersprachlicher Signale" und die "Interpretation" derselben.
Unter Verwendung von viel Kursivschrift, noch mehr Großbuchstaben und dreifachen Ausrufezeichen versucht Birkenbihl die Körpersprache zu trainieren. Dabei betont sie, dass Körpersignale stets im Kontext untersucht werden müssen und nicht allgemeingültig deutbar sind. Die menschlichen Signale der Mimik und Gestik, der körperlichen Distanz und Tonfall werden detailliert auf die Birkenbihlsche unkonventionelle Art erklärt - leider oft mit bemüht komplizierter Sprache ("[...] desgleichen kann jemand durch das besonders leise Aussprechen einzelner Worte Ihre Aufmerksamkeit auf diese lenken").
Ich hab' ja mehr Bilder erwartet. Bilder, mit der Darstellung von Körpersprache. Es gibt fast keine. Erst wenige Bilder von Strichmännchen mit Playmobil-Händen, die nächsten Abbildungen 50 Seiten später. Dann die Zeichnung eines "unzufrieden-mißmutigen Gesichts", von Falten derart zerfurcht, wie eine äußerst vergrämte 90-jährige.
Wer sich die Zeit nimmt, das Buch von vorne bis hinten durchzulesen, wird viel Nutzen daraus ziehen können. Als Hörbuch wäre das sicherlich auch toll. Allerdings wünsche ich mir zu solch einem Thema innerhalb eines Buchs viel mehr visuelles Ansichtsmaterial.
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