Spieleprogrammierung

Die Bücher von Galileo und Hanser setzen für die erfolgreiche Arbeit ganz klar voraus: Kenntnisse in C und C++ müssen vorhanden sein. Kaiser und Lensing (Galileo) reichen gute C bzw. elementare C++ Kenntnisse, Scherfgen (Hanser) dagegen verlangt gar »fundierte Kenntnisse in der Programmierung in C++«. Beide Bücher wollen ausschließlich in die Programmierung von Spielen einführen. Den Anspruch eine Anleitung zu geben, wie man das ultimative Spiel kreiert, weisen die Autoren beider Bücher von sich.

Beide Werke unterscheiden sich voneinander: Scherfgen beschäftigt sich etwa viel stärker an mit dem Aspekt Sound und Musik. Auf über 100 Seiten erklärt er fortgeschrittene Techniken wie Terrain-Rendering und Charakteranimation. Besonders bemerkenswert: auf CD ist Scherfgens Spiele-Engine TriBase enthalten (Downloads und Fehlerhinweise auf seiner Webseite www.scherfgen-software.net). Ein unheimlich umfassendes und komplettes Werk.

Das Buch von Kaiser und Lensing überzeugt mit Kapiteln zur 2D-Spieleentwicklung, während sich Hanser fast ausschließlich auf 3D konzentriert. Außerdem lebt es von einem sehr praxisnahem Konzept: anhand von Beispielspielen zeigt die Entwicklung von Computerspielen mit ActiveX unter Windows. Geometrie und mathematisches Grundlagen kommen auch nicht zu kurz - vieles wird durch Grafiken verdeutlicht. In Sachen didaktisches Konzept und Wissensvermittlung liegt Galileo vorn.

Fazit: Sobald Kenntnisse in C und C++ vorhanden sind, fällt die Wahl auf Galileo oder Hanser. Mit der guten Übersichtlichkeit, den leicht nachvollziehbaren Erklärungen und der Rücksichtnahme auf die 2D-Spiele punktet Galileo. Außerdem liegt der Verlag mit diesem Buch hinsichtlich der erforderten Vorkenntnisse in der goldenen Mitte. Wer sich auf hohem Niveau und quasi lückenlos die Aspekte der 3D-Spieleprogrammierung aneignen und am liebsten direkt in die professionelle Spieleprogrammierung einsteigen möchte, für den ist David Scherfgens Fachbuch die beste Wahl.