Teilzeitselbstständigkeit

Ein (schlecht bezahlter!) Job allein reicht heutzutage kaum mehr aus. Viele bringen sich mit Nebenjobs über die Runden, haben - mit Glück - einen Vollzeitjob und verdienen sich anschließend etwas mit einem 400-Euro-Job dazu. Manch einer spielt auch mit dem Gedanken, sich komplett selbstständig zu machen. Diese Statistik habe ich auf der Seite unseres Bundesminiteriums gefunden: »Von den rund 1,6 Millionen Bundesbürgerinnen, die sich 2002 selbständig machten, starteten etwa 940.000 die Existenzgründung im Nebenerwerb - überwiegend Frauen.«

Birgitt Torbrügge liefert mit ihrem Buch »Teilzeitselbstständigkeit« (Achtung Deutschlerner: ein 25-Buchstaben-Wort!) ein Handbuch für die Kleinunternehmerin als Teilzeitgründerin. Wieso die konsequente feminine Endung? Ein Blick auf den Verlagsnamen gibt Aufschluss. »Frauenoffensive«: laut Webseitenauskunft der »erste Frauenverlag und das älteste deutsche autonome feministische Projekt«.

Großen Wert wurde darauf gelegt, die Umstände der Teilzeitselbstständigkeit in Kombination mit anderen Lebens- und Arbeitsverhältnissen darzustellen. Das Buch beginnt mit einer Übersicht über das Arbeitsrecht, was in der Elternzeit und bei Bezug von Arbeitslosengeld I und II zu beachten ist und welchen Einfluss die Teilzeitselbstständigkeit auf die Versicherungen hat. Weiter geht es mit dem Steuerrecht, den Meldepflichten, interessant ist auch die mögliche Förderung von Existenzgründungen.

Eine wichtige Frage stellt das 14. Kapitel: Teilzeitselbstständigkeit: lohnt sich das? Kosten werden kalkuliert, mögliche Einnahmen und Preise überlegt. Schließlich stellt Frau Torbrügge klar, wie viel Zeit für die Teilzeitverständlichkeit aufgebracht werden muss. Damit hakt sie alle möglichen Bedenkenquellen ab (was macht das Finanzamt? Wie geht das mit Festanstellung einher?) und lässt kaum mehr Platz für Unsicherheit oder Bedenken.