Warum Tränen salzig schmecken

die Funktionsweisen unseres Körpers detailliert beschrieben

Das Cover sieht lax aus, wie ein Buch, das sich ideal als Klo-Lektüre eignet. Mit kurzen und bekömmlichen Anekdoten rund um die Geheimnisse des Alltags, Dinge, die eben kaum ein Mensch weiß, etwa: Warum regnet es?

Beim Durchblättern ändert sich dieser erste Eindruck allerdings: Nicht nur ist die Schrift hochgeistig klein gehalten, auch beunruhigend viele Grafiken mit noch beunruhigenderen Bezeichnungen wie "Visueller Assoziations-Cortex", Phosphodiesterase oder gar "Spontane Depolarisation in der Diastole".

Natürlich ist auch der Inhalt nicht ohne; nein, so nebenbei liest sich das nicht. Dabei sind die Titel noch so harmlos einfältig: "Wer ist der Sandmann?" oder "Wer knipst die Pumpe an und aus?" Und dann geht sie los, die Schulbuch-Naturwissenschaft 13. Klasse. Aber: Hier werden Fragen beantwortet und Vorgänge im Detail beschrieben, die richtig wissenswert sind.

Z.B. Warum man sich nicht selbst kitzeln kann und dass die Zunge mehr kann, als man sich so vorstellt. Wie der Mensch Schrift verarbeitet (Unser Gehirn, der Hochleistungscomputer) und wie fremdgesteuert wir tatsächlich sind. Der Körper wird ganz anders wahrgenommen, wenn man mit einem Mal soviel über ihn weiß.

Auch ein Argument für die (Lebens-)Notwendigkeit des Chaos findet sich. Schade, dass ich das zu Schulzeiten noch nicht parat hatte. Schade auch, dass ich vor ein paar Jahren so etwas noch nicht gelesen hätte. Vielleicht wären es dann doch mehr als drei Punkte in Biologie geworden.

Warum Tränen salzig schmecken
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