Weniger Stress durch Progressive Muskelentspannung
Brandt und Grose. Text und Musik zur Entspannung
Ich habe also die CD eingelegt und mich - wie erfordert - »bequem auf eine Matte oder auf den Boden oder auf das Bett, wenn dieses nicht zu weich ist« gelegt und habe die erwünschte Position eingenommen. Erfordert und erwünscht wird das vom Diplom-Psychologen Henrik Brandt, das Ganze untermalt von entspannenden Klavier-Vierklängen und brandenden Wellen. »Mit jedem Atmezug werden Sie ein wenig ruhiger und können nach und nach immer mehr loslassen.« Ich dachte: juhu, es funktioniert, ich entspanne mich!
Bis plötzlich die Aufforderung kam: »schließen Sie Ihre rechte Hand zur Faust [...] und halten Sie die Spannung [...] Anspannung halten - halten! - und wieder locker lassen«. Meine Entspannung war durch die unverhoffte Anspannung erstmal weg, nicht zuletzt deshalb, weil die Sprechstimme nun deutlich intensiver klingt - vor allem bei der Betonung von »halten - halten«.
Das Booklet hilft weiter: »Progressiv heißt diese Entspannungstechnik, weil sich Ihre Muskulatur mit fortschreitendem Training immer besser entspannt. [...] In den Übungen werden Sie verschiedene Muskelbereiche nacheinander bewusst anspannen. Die Muskeln entspannen sich nach der Anspannung ganz von selbst und sind [...] entspannter als vorher.«
Zuerst werden Arme und Hände, anschließend Schulter, Nacken und Gesicht (»Versuchen Sie Querfalten auf Ihr Gesicht zu ziehen [...] Spannung halten - halten!«) auf diese Weise an- und entspannt. Es folgen Oberkörper mit Brustkorb, Rücken und Bauch, schließlich Gesäß, Beine und Füße. Dieses Ganzkörper-Programm befindet sich auf nur einem Track von insgesamt 33:59 Minuten - es ist der erste von insgeamt drei, die zum »Chillout«-Programm gehören. Das beinhaltet auch sechseinhalb Minuten Entspannungsmusik und eine ca. 11-minütige Kurzentspannung im Sitzen - ideal für die Mittagspause. Der zweite Teil der CD, das »Lernprogramm«, umfasst drei Tracks - ohne Musik - zur Entspannung der Arme und Schultern, der Gesichtsmuskulatur sowie Bauch, Gesäß und Beine.
Ganz ehrlich: beim ersten Mal hab ich abgeschaltet. Zu sehr habe ich mich nach der ruhigen Einführung auf eine Art passives Autogenes Training eingestellt. Beim zweiten Versuch habe ich die CD komplett durchgehört - und fühlte mich danach tatsächlich entspannt. Ein gelungenes Hörbuch - wegen der Musik von Steffen Grose, die harmonisch-monoton im Hintergrund läuft, den einfachen durchzuführenden Übungen und dem ausführlichen Booklet, das alles schlüssig erklärt.
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